1970 geboren in Esslingen am Neckar
Seit 2013: Kurator und Betreiber Projektraum K634, Köln
Seit 2020: Mitglied des Vorstands / KunstWerk e.V.
Andreas Keil lebt und arbeitet in Köln
1992-1998: Studium der Malerei / Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Prof. Horst Antes und Lois Weinberger
1994 – 98: Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes
2000: Reisestipendium der Kunstakademie Karlsruhe / Den Haag / Niederlande
In seiner Arbeit beschäftigt sich Andreas Keil mit den Möglichkeiten einer zeitgenössischen gegenstands- freien Malerei, mit der Relation von Bild zum Raum und Betrachter und dem Spannungsgefüge von Reduktion und Komplexität sowohl innerhalb des einzelnen Werks als auch im Dialog der Arbeiten untereinander.
Seine kleinformatigen Tafelbilder sind frei von illusionistischen oder metaphorischen Inhalten, repräsentieren nicht, existieren vielmehr. Sie sind geprägt von der Beschäftigung mit dem Thema „gemalte Farbe“, wie der minimalistischen Auffassung eines Gemäldes als Verkörperung seiner eigenen Materialität.
Aufgrund ihrer geringen Größe und der malerischen Verdichtung sind sie gleichsam Farb-Raum-Kerne, auf die hin sich die Wandflächen konzentrieren. Das Ziel des Künstlers ist es, sie im Ausstellungsraum in ein zerbrechliches Gleichgewicht zu bringen. Das geschieht durch das Spiel mit dissonanter und konsonanter Farbigkeit, dem Reagieren auf die speziellen Gegebenheiten vor Ort und die damit verbundene Setzung der Arbeiten im Raum. Auch wenn er seine Arbeiten explizit als Gemälde verstehe, haben sie durch die Objekthaftigkeit ihrer Bildträger per se einen Raumbezug.
Die hölzernen Fundstücke, die Andreas Keil dafür verwendet, findet er bei ausgedehnten Spaziergängen in seiner urbanen Umgebung und in der Natur. Diese Fundstücke sind ge- und verformt, zeigen Spuren früherer Nutzung und sind teilweise fragil. Es handelt sich dabei immer um Hölzer, die bereits durch Menschen benutzt oder verändert wurden, oft auch eher wenig wertiges Material wie Span- oder andere Schichtplatten. Bevor er mit dem Malen beginne, lässt er die Holzstücke lange ruhen, zum einen um sie zu trocknen, und zum zweiten um zu entscheiden, wie mit dem Träger weiter verfahren wird. Teilweise verändert Keil ihn durch Zuschnitt, er wird unter Umständen geschliffen und grundiert, in anderen Fällen belasse er ihn seinem Zustand, und trägt die Farbe direkt auf das Holz auf. Der Bildträger wird beim Malen nicht zum Verschwinden gebracht, stattdessen ist er wichtiger Bestandteil des Ganzen, unentbehrlicher Mitspieler im ästhetischen Gesamtbild und zudem Impulsgeber für den eigentlichen Malprozess.
In einem langsamen Entstehungsprozess über viele Wochen oder Monate teils mit vielen Farbschichten übereinander, teils mit lediglich einzelnen gezielten Farbinterventionen mit längeren Pausen der Reflexion und Revision, entsteht dann das Bild in einem permanenten Dialog der Farbschichten untereinander und mit dem Bildträger – ein Denkprozess mittels des Pinsels, in dem Andreas Keil immer wieder aufs Neue die Essenz von Malerei auslotet. Je nach Verdünnungsgrad der Farbe liegt das Bild beim Malen oder es hängt an der Wand. Dicke, dünne, offene und geschlossene Schichten geben der Farbe Raum, Tiefe, Spannung, Leben und somit dem Bild eine Präsenz. Der kontrollierte Zufall im Sinne eines Offenseins für das Unerwartete und Nichtgeplante im Malprozess spielt dafür eine wichtige Rolle.
Dabei behalten Keils Arbeiten einen anthropomorphen Rest, der sie wie subtil auch immer, als Gegenüber und als Dialogpartner erscheinen lässt – Bilder, die in einer gewissen Weise, den Blick der Betrachter*in erwidern.
2020
„paint vs colour“, Five Walls, Melbourne, Australien (G)
„freshtest 6.0“, Kunstverein Kölnberg, Köln (G)
2019
„Malerei – Zeichnung“, Verein für aktuelle Kunst, Oberhausen (E, zusammen mit David Semper)
„Couleur sans titre“, L`H du Siege, Valenciennes, Frankreich (E, zusammen mit Michael Toenges und Peter Tollens)
2018
„The Collection“, FokiaNou Artspace, Athen, (G)
„Paintings“, Galerie Carla Reul, Bonn, (E)
„Köln plus -Farbmalereipositionen“, Verein für aktuelle Kunst, Oberhausen, (G)
2017
„Shortcut to Kettwig“, Scheidtsche Hallen, Essen, (G)
„Shaped“, Galerie Schmidt-Schütte, Köln, (E, zusammen mit Johannes Trittien)
„COLORSCAPE“, Kunsthaus Troisdorf, Troisdorf, (G)
„Hydrophil“, Galerie Schmidt-Schütte, Köln, (G)
2016
„Condensations“, HerderRaumFürKunst, Köln, (E)
“WestFarbe”, raum2810, Bonn, (G)
2015
„Mittsommer“, Kunstraum K634, Köln, (E, zusammen mit Ulrich Wellmann)
„Sammlung Schmitt“, Showroom Schmitt, Karlsruhe, (G)
„Kolor“, Galerie Carla Reul, Bonn, (E)
2013
„Merkwürdiges und Seltsames und Absonderliches und sogar Monströses“, Showroom Schmitt, Karlsruhe, (G)
„Gartenbilder“, Kunstraum K634, Köln, (E)
„Austragungsorte II 1998-2012“, Verein für aktuelle Kunst, Oberhausen, (G)
2012
„Malerei“, Galerie Carla Reul, Bonn, (E)
„Salon d`été“, Mastul, Berlin, (G)
2010
Kunstempore Stade, (E)
2009
„Tafelbilder“, Kabinett im Kunstwerk, Köln, (E)
„Malerei“, Kunstraum Püscheid, Kescheid-Püscheid, (E)
„Quint & Giddens“, Galerie K.U.B., Leipzig, (G)
2019 Annebarbe Kau “Kleinod”
René Zäch “The Visitor”
2018 Joseph Marioni / Peter Tollens “Two painters – two paintings”
Heike Lessel “und grüne Erde”
2017 Andreas von Ow “Giverny”
2016 Kriz Olbricht / David Semper “KÖSK”
Joseph Hughes “Recent Paintings”
2015 Andreas Keil / Ulrich Wellmann “Midsommer”